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Vor allem in kleineren Unternehmen, in den KMU mit weniger als 100 Beschäftigten, kümmert sich die Geschäftsleitung um den Auftritt in sozialen Netzwerken (49%). Dass jede Abteilung für sich oder aber die PR-Abteilung die sozialen Netzwerke betreut ist dagegen eher die Ausnahme. Der wunde Punkt: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Möglichkeiten hat es, den Auftritt in den Social-Media von eigenen, speziell dafür ausgebildeten Mitarbeitern betreuen zu lassen. Die KMU hingegen »opfern« jedoch nur wenig eigenes Budget für entsprechende aus- und weitergebildete Mitarbeiter oder externe Dienstleister. Und Weiterbildung ist eher ein Fremdwort. 

Nicht falsch verstehen, Social-Media ist integraler Bestandteil vor allem der Unternehmens-Kommunikation und muss deshalb auch von Vorstand oder Geschäftsführung voll und ganz unterstützt, gelebt und strategisch vorangetrieben werden. Die sozialen Medien entwickeln sich extrem schnell weiter, trotzdem schulen die Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu kaum. Nur jedes vierte Unternehmen (25%) bildet seine Mitarbeiter extern weiter, weitere 15% bietet interne Fortbildungen an, knapp zwei Drittel der Unternehmen (62%) haben in diesem Bereich aber sogar keinerlei Angebote für ihre Mitarbeiter. So lautet das Fazit der BITKOMM-Umfrage von Ende Juli diesen Jahres.

Warum ist Weiterbildung so ein Fremdwort, wenn es doch darum geht, das eigene Unternehmen digital gut zu platzieren? Überwiegend wird Social-Media in Unternehmen für Marketing und Vertrieb (96%!) eingesetzt. Weitere 65% der Unternehmen nutzen die Plattformen für den Bereich Personalwesen/Human Resources. Unternehmensbereiche wie Forschung und Entwicklung, Produktion und Fertigung, Finanz- und Rechnungswesen sowie Einkauf, Lager und Logistik spielen dagegen eine deutlich untergeordnete Rolle.

Social-Media wird laut Umfrage außerdem für die Beobachtung von Trends, die Wahrnehmung von außen und die Beobachtung der Konkurrenz eingesetzt. Dazu werden von fast allen Unternehmen relevante Themen und Seiten in den sozialen Netzwerken sowie die Social-Media-Auftritte von Wettbewerbern verfolgt. 92 Prozent tun das meist jedoch unsystematisch (62%). Vor allem interessieren die Unternehmen dabei ganz allgemein das eigene Image (81%) und speziell ihr Image als Arbeitgeber (61%) sowie Kundenbewertungen von Produkten oder Dienstleistungen (69%).

Wichtig ist es außerdem, den Mitarbeitern zunächst zu erklären, warum und wie das Unternehmen soziale Medien nutzt. Auch die Ziele und Möglichkeiten, wie jeder einzelne Mitarbeiter zum Erfolg beitragen kann, müssten dabei deutlich werden. Auch das ist Weiterbildung und wird nur wenig genutzt. Fast schon erschreckend dabei: Nur 37% haben Regeln für die berufliche Nutzung aufgestellt, weitere 18% haben Richtlinien für die private Nutzung, aber 53% der Unternehmen lassen ihren Mitarbeitern völlig freie Hand. Nicht gut.